Anlage eines Moorbeets

- eine bebilderte Anleitung, Schritt für Schritt -




Nachfolgend eine bebilderte Anleitung, in der die notwendigen Schritte für den Bau eines Hochmoorbeets gezeigt werden. Anzumerken bleibt noch, dass Ausgangspunkt meines Moorbeetes und damit auch der folgenden Dokumentation ein vorgefertigter Kunststoffteich ist, was jedoch keineiwegs bedeuten soll, dass das stets so sein muss. Ebenso gut geht es (besonders im größeren Stil) mit Teichfolie oder (entsprechend kleiner) einfach nur mit einem Baustoff-Mischkübel aus dem Baumarkt. Das Prinzip ist stets das gleiche. - Anzustreben ist allerdings eine Tiefe von etwa 50 - 60 cm, damit ein Wasserspeicher (umgedrehte Eimer oder Kübel; siehe unten) eingebaut werden kann, der im Sommer eine Austrockung des Moors verhindert.

Aus grauer Vorzeit hatte ich bereits seit Jahren einen kleinen Fertigteich, etwa 1,7 qm in der Fläche und ca. 55 cm tief. Er fristete neben einem größeren Teich weitgehend ein Schattendasein und war im Laufe der Jahre stark zugewuchert und veralgt. Dieser Tümpel sollte der Ausgangspunkt für ein Moorbeet werden.

 


Zunächst galt es, den Horst China-Schilf und den restlichen Randbewuchs einschließlich des Wasserpflanzen-Dschungels zu entfernen, eine unerfreuliche Arbeit, bei der sich nach und nach jede einzelne Bandscheibe meldete:



Danach wurden das Wasser und der im Laufe der Jahre in das Becken hieingefallene Kies aus dem Becken entfernt und als Wasserspeicher für das Moor ein Mischkübel aus dem Baumarkt, 65 L Fassungsvermögen, 40 cm tief und etwa 60 cm im Durchmesser, reichlich von oben bis unten durchlöchert:



Anschließend waren etwa 10 cm unterhalb des oberen Teichbeckenrandes 4 Entwässerungslöcher zu bohren, damit auch nach längeren Regenfällen die obere Substratschicht nicht im Wasser steht; die Durchfeuchtung bis nach oben erfolgt durch die Kapillarwirkung des Torfs.

Der gelöcherte Kübel wird kopfüber in das Becken gestellt. - Er dient dem Moor als Wasserspeicher. Durch die Löcher ist sichergestellt, dass er sich zwar mit Wasser, jedoch nicht mit dem umgebenden Torf füllt. Verdunstet bei schönen Wetter Feuchtigkeit aus der oberen Substratschicht, zieht die Kapillarwirkung des umgebenden Torfs das Wasser aus dem Speicher, der sich bei längeren Niederschlägen wieder füllt. - Hat man eine größere Grundfläche zur Verfügung, werden einfach mehrere dieser Kübel oder auch Eimer, gegf. eine Kombination von beidem, genommen.



Der Kübel wird zunächst mit einem Stein gegen Aufschwimmen gesichert, dann wird wieder Wasser (am besten Regenwasser) bis zur Oberkante des Wasserspeichers eingefüllt.

Zur Kontrolle des Wasserstandes im Speicher kann in den 'Deckel' des Kübels oben ein etwas größeres Loch geschnitten werden, so dass dort hinein genau ein Kunststoffrohr (z.B. HT-Abwasserrohr 40mm aus dem Baumarkt) gesteckt werden kann. Dieses Rohr wird dann in etwa bündig mit der späteren Oberfläche des Moors angepasst. Im Rohr kann anschließend jeweils die Höhe des Wasserstands 'abgelesen' und bei Bedarf auch Wasser nachgefüllt werden. Über einen zugegebenen Schwimmer (z.B. eine Styroporkugel o.ä.) wird die Ablesung noch einfacher.

Anschließend den Torf (ungedüngt, möchlichst grob und nicht so stark zersetzt, also Weiß- oder Hochmoortorf!) zugegeben:



... und noch mehr Torf, feste in die Seiten zwischen Beckenwänden und Wasserspeicher gepresst:



Zum Abschluss folgt die Gestaltung des Randbereichs, hier mit verschiedenen Schwertirissorten, kleinen Farnen, Epipactis etc. und der Moorbereich mit entsprechenden Moorpflanzen sowie Moor-Orchideen, wie z.B. Moorpogonien - Pogonia ophloglossoides oder - leider noch nicht in meinem Bestand - Arethusa bulbosa oder Calopogon tuberosus.

 

Einen Link zu einer interessanten Website mit weiteren Informationen über ein Moorbeet im eigenen Garten und Bepflanzungsmöglichkeiten finden Sie in meiner Linkliste unter weitere Links / diverses.

Zum Nachlesen kann ich empfehlen das Buch von Erich Maier: "Das Moor im eigenen Garten" - siehe unter Buchtipps