Cypripedium planipetalum

- 'Kleiner Frauenschuh' -




Im Gegensatz zu C. macranthos gilt Cypr. planipetalum als schwierig in der Kultur. Auch dessen war ich mir beim Erwerb im Frühjahr 2000 allerdings nicht bewusst. Dementsprechend ist diese Art im üblichen Händlersortiment auch kaum zu finden.

Diese begehrte Rarität wurde noch vor einigen Jahren einfach als Zwergform von Cypr. calceolus angesehen. Nach heutigem Stand wird sie als Untereinheit von Cyp. parviflorum bzw. pubescens geführt, was durch die Bezeichnung: "Cypripedium parviflorum var. pubescens form. planipetalum" zum Ausdruck kommt.

Die natürlichen Standorte dieser Art liegen in der Tundra im nordöstlichen Kanada und in Neufundland. Dementsprechend liebt sie zwar durchaus sonnige Standorte, verträgt aber keine hohen Temperaturen und stehende Luft - eine für hiesige Verhältnisse problematische Mischung.

Die Pflanzen werden nur bis etwa 10 cm hoch (siehe unten), die Blüte ist dennoch von vergleichbarem Umfang wie bei ihrer großen Schwester Cypr. calceolus. Der Schuh ist ebenso gelb, die umliegenden Blütenblätter grün-gelblich bis rostrot gefärbt und geadert.

Cyp. planipetalum - wenige Tage vor dem Aufblühen

Als Pflanzsubstrat eignet sich das normale für Cyp. Naturarten, wobei ich hier dem Seramis-Blähton-Gemisch nur einen geringen Lehmanteil beigefügt habe und zusätzlich einige Holzkohlestückchen als weiteren Fäulnisschutz ( siehe auf der Seite Pflegetipps > Substrate Cyp.-Naturarten - Substrat 3 ).

Anfang 2000 mit zwei blühfähigen Rhizomen erworben, zogen die Pflanzen nach der (von mir leider nicht frühzeitig beendeten) Blüte schon früh ein und trieben bereits im Herbst desselben Jahres wieder aus - ein Irrtum der Natur. Diese Triebe fielen dann selbstverständlich dem Frost zum Opfer, worauf nur ein Rhizom im Folgejahr 2001 wieder austrieb, sogar erneut mit Blüte.

Die Triebe der Jahre 2002 und 2003 vergingen jedoch früh noch vor der völligen Entfaltung. In beiden Jahren nahm ich anschließend jeweils eine Säuberung des Rhizoms, im Jahr 2003 verbunden mit einer Substrat-Änderung vor (einen ursprünglich auf Rat des Züchters beigefügten Anteil Waldhumus ersetzt durch Lehm). Seither waren die Austriebe stabil, blieben allerdings zunächst in der folgenden Zeit ohne erneute Blüte und ohne Zuwachs.

Im Jahr 2006 habe ich etwas gedüngt und nach 5 Vegitationsperioden hat die Pflanze dann in 2007 erstmals wieder geblüht.

Im darauffolgenden Jahr erschien erneut ein Trieb mit Knospe, die jedoch nicht ausreifte und verkümmerte.

Trotzdem betrachte ich diese Vegitationsperioden 2008/2009 als Erfolg, weil sich die Triebzahl auf drei bzw. vier Stück, davon zwei kräftige, erhöht hat. Im Herbst 2009 fielen zwei Triebansätze für das Folgejahr Grabungsarbeiten einer Amsel zum Opfer. Die restlichen zwei Austriebe 2010 waren erneut ohne Knospenansatz, dafür erfreut sie seit 2011 mit zwei bis vier Trieben, von denen jeweils einer, in 2012 sogar zwei blühten.

Wie auf dem Bild links erkennbar, wachsen die Triebe aus dem Rhizom sehr dicht beieinander, was eine Teilung erschwert.