Cypripedium plectrochilum




Dieser grazile und -wie ich finde- ebenso schöne wie interessante Frauenschuh stammt aus Myanmar und China, dort den Gebieten Tibet, Yunnan, Sichuan, Gansu und Hubei.

Wer über einen Erwerb dieser Art nachdenkt, sollte schon ein wenig Erfahrungen in der Kultur von Cypripedien gesammelt haben; C. plectrochilumin gilt als etwas heikel. Wenn sie sich jedoch erst einmal etabliert hat, vermehrt sie sich recht gut vegetativ.

Die Anpflanzung erfolgt am besten auf einem steinigen, kalkhaltigen, nicht zu trockenem aber sehr durchlässigen Grund an kühlen und halbschattigen Standorten.

Ihr Wuchs ist mit 10 - 20cm relativ niedrig, wenn auch allein bezogen auf die Höhe eher noch etwas "größer", als z.B. C. planipetalum. - Dass sie dennoch wesentlich kleiner und empfindlicher wirkt, liegt auch an ihrem recht fragilen Stengel mit meist drei zarten Blättern, der der Pflanze insgesamt zu ihrem zurückhaltenden Auftritt verhilft. - Ähnlich filigran wie der oberirdische Teil dieses Cypripedium ist auch sein Rhizom.

Die einzelne, nur ca. 3 - 4cm große Blüte ist weiß-beige mit rot-braun gestreiften, teils grünlichen Sepalen und Petalen; am unteren Ende des Labellum befindet sich ein typischer, gelb-grüner, spitzer Auswuchs ("Ziegenbart"). Die Blütezeit liegt je nach Witterung zwischen Mitte April und Ende Mai bei zwei bis drei Wochen.

Ich habe diese Art 2010 eintriebig erworben und wegen ihrer Zartheit und zur hervorgehobenen Betrachtung zusammen mit einem kleinen Horst C. flavum sowie einigen Hepatica nobilis in einen Pflanzcontainer gesetzt. Der Kübel bleibt, wie alle getopften Cypripedien bei mir, auch im Winter draußen, wird aber ab Ende Oktober bis etwa Ende Februar mit einer Lage Luftnoppenfolie abgedeckt. Dies ist nicht als Frostschutz gedacht, sondern ausschließlich um eine zu starke Durchnässung in den Wintermonaten zu verhindern, was gerade bei Containerpflanzung sonst schnell zu einem Problem werden kann.

Im Frühjahr 2013 ist die Pflanze verschwunden.